«Arcadia» – 2. ReRenaissance-Festival - Andere - Seite 51
Diese Wege sind von zwei gegensätzlichen Kunstwerken gesäumt: das Eröffnungsstück Baisés moi von Josquin des Prez
stellt das Programm von Beginn an unter das Zeichen des
Begehrens und des Atems – der Kuss als musikalische und
poetische Metapher. Der Intimität dieser Szene antwortet das
letzte Stück mit einer universellen Perspektive: «Es ist wie
eine erneuerte Schöpfung, die Welt, die unseren Sinnen jeden
Tag aufs Neue erscheint. So ist «In den Gärten der Seele» ein
empfindsamer Parcours, der die Renaissance als eine Epoche
hörbar macht, in der der Mensch sich in all seiner Komplexität ausdrückt – zwischen Körper und Geist, Erde und Himmel.
Lucas Cranach d. Ä (1472–1553), «Das Goldene Zeitalter», 1530
© Alte Pinakothek, München
49