«Arcadia» – 2. ReRenaissance-Festival - Andere - Seite 40
«King Orfew»
Flashkonzert
Ein mittelenglischer Lai aus dem späten 13. Jahrhundert
über den Orpheus-Mythos
Syrens
Annelise Ellars – Gesang, irische Harfe, Schnarrhakenharfe
Liane Sadler – mittelalterliche Traversflöten
Zum Programm «King Orfew»
D
er anonyme mittelenglische Lai «King Orfew» aus dem
späten 13.–14. Jahrhundert, wurde ein oder zwei Jahrhunderte später aus der mündlichen Überlieferung im «Rate
Manuscript» niedergeschrieben. In dieser Nacherzählung des
klassischen griechischen Orpheus-Mythos sind die keltischen
Einflüsse der Britischen Inseln offensichtlich: So wird die
Unterwelt durch das Feenreich ersetzt, über das nicht Hades,
sondern der Feenkönig herrscht.
Lais sind sowohl eine musikalische als auch eine poetische
Gattung, und es ist gut dokumentiert, dass viele britische Lais
zum Singen bestimmt waren. Um «King Orfew» eine Stimme
zu verleihen, haben wir spätmittelalterliche Musik aus England verwendet und historisch plausible Kontrafakturen (Zuordnung eines neuen Textes zu bestehenden Melodien) geschaffen. eine Praxis, die zu dieser Zeit weit verbreitet war.
Mit historisch fundierten Improvisationstechniken verbinden
wir die einzelnen Melodien und erzählen so auch musikalisch
eine zusammenhängende Geschichte. Dabei erklingen im
Programm separat aufgeführte Stücke als nahtlose Melodien,
die entsprechend der Geschichte ineinander übergehen. Um
insbesondere den keltischen Einfluss unserer Version hervorzuheben, übernimmt die Metallsaitenharfe (die aus den keltischen Regionen stammt) die Rolle von Orfews Harfe, und die
mittelalterlichen Flöten verwenden spezielle Verzierungen,
die in der Volksmusik der Britischen Inseln zu finden sind.
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Samstag, 27.09.2025 | 15:30 Uhr | Flashkonzert
Bühne «Klein-Arkadien» Kartäuserkirche
Eintritt frei – Kollekte