«Arcadia» – 2. ReRenaissance-Festival - Andere - Seite 119
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Das Hohelied 2,1–3
Ego flos campi
et lilium convallium.
Sicut lilium inter spinas sic amica mea
inter filias.
Sicut malus inter ligna silvarum,
sic dilectus meus inter filios.
9 Ego flos campi
Adaptiert aus «Io son ferito, ahi lasso»,
komponiert von Giovanni Pierluigi da
Palestrina, Text von Sulpitia Cesis für
das Fest des Heiligen Franziskus.
Io son ferito, sì, ma chi mi diede
accusar non vò già, se ben n’ho prova.
Cinque piaghe nel corpo ne fan fede,
che versan sangue;
e della piaga nova
io non spasm’è, non moro.
E pur si vede il mio nemico ben si trova.
Ma di chiodi d’amor ho bel partito,
che sanato m’ha quel che m’ha ferito.
8 Io son ferito, sì
Ich bin eine Blume des Feldes
und eine Lilie der Täler.
Wie eine Lilie unter den Dornen,
so ist meine Freundin unter den jungen Frauen.
Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes,
so ist mein Geliebter unter den jungen Männern.
Ich bin verletzt, ja, aber ich will niemanden beschuldigen,
obwohl ich Beweise dafür habe:
Fünf Wunden an meinem Körper, aus denen Blut fliesst,
zeugen davon.
Und die neue Wunde
quält mich nicht, ich sterbe nicht.
Und doch ist offensichtlich, dass mein Feind gut bewaffnet ist,
aber mit Nägeln der Liebe.
O welch ein gutes Schicksal, denn derjenige, der mich verwundet
hat, hat mich auch geheilt.